Dodge Durango Hellcat (2021) im Test: Sie haben es wirklich getan (2024)

Anmerkung: Unsere amerikanischen Kollegen von Motor1.com USA konnten den Dodge Durango SRT Hellcat bereits fahren und deren Meinung wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Daten und Preise beziehen sich auf den US-Markt. In Europa wird das Auto über Importeure erhältlich sein.

Dodge und FCA scheinen Dinge wie die immer strikteren Emissionsvorschriften oder die stetig wachsende Elektrifizierung nicht im geringsten zu jucken, sie bauen aus einem simplen Grund weiterhin sehr große Fahrzeuge mit sehr potenten Hellcat-Motoren: Die Leute kaufen sie.

Die Fans können von den monströsen Coupés, Limousinen, SUVs und seit neuestem sogar Pickups nicht genug bekommen. Wir haben also wenig Zweifel, dass die Kundschaft auch dem jüngsten Neuzugang im Sortiment - dem 2021er Dodge Durango SRT Hellcat - die gleiche unbändige Begeisterung entgegenbringen wird.

Wie all die anderen aufgeladenen FCA-Produkte vor ihm, verfügt auch der Durango SRT Hellcat über eine lächerliche Menge an Leistung: 717 PS, um genau zu sein. Was der Durango aber besser macht als seine überpotenten Geschwister - er kombiniert all den Extra-Bumms und die aggressive Erscheinung mit einem wirklich praktischen Gesamtpaket .

Klar, er hat Dampf zum Wegwerfen, aber darüber hinaus ist er halt nach wie vor ein komfortables und geräumiges SUV mit drei Sitzreihen und einer Mords-Anhängelast (in den USA darf er nahezu vier Tonnen ziehen).

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Aufgehübscht und aufgeräumt

Das Lustige ist ja: Wer nicht so genau hinschaut (und nicht weiter auf die 1.195 Dollar teuren Rennstreifen achtet), der wird kaum einen Unterschied zu einem der stinknormalen Brot-und-Butter-Durangos ausmachen. Für das Modelljahr 2021 hat nämlich die komplette Baureihe ein leichtes Facelift mit neuen Scheinwerfern, einem schärfer gezeichneten Grill und ein bisschen Kosmetik am Heck erhalten.

Sollten Sie sie nicht schon von weitem hören, erkennen Sie diese Hellcat jedoch an einem größeren Grill, ausladenderen Kühlluftöffnungen sowie einer fetteren Hood Scoop in der Motorhaube. Für die Aerodynamik verzichtet der stärkste Durango überdies auf Nebelscheinwerfer und er steht auf speziellen 20-Zoll-Rädern.

Auch das Interieur des Durango wurde komplett überarbeitet. Und dabei tatsächlich stark verbessert. Das neue "fahrerorientierte" Layout von Dodge fühlt sich wirklich durchdachter an als bisher; das Armaturenbrett ist breiter und schöner anzusehen, die Mittelkonsole wirkt aufgeräumter und die Materialien machen ebenfalls einen angenehmeren, hochwertigeren Eindruck. Dazu passt auch der neue 10,1-Zoll-Touchscreen, der eine signifikante Verbesserung gegenüber dem alten 8,4-Zoll-Bildschirm darstellt.

Das neue Infotainment macht gegenüber dem Vorgänger-System einen gewaltigen Sprung.

Das hat natürlich in erster Linie mit Uconnect 5 zu tun. Der Durango ist der erste Dodge, der das neueste Konzern-Infotainment nutzt und auch hier macht es gegenüber dem Vorgänger-System einen gewaltigen Sprung.

DasLayout des Startbildschirms ist sauber und einfach zu navigieren, die Grafiken sind gestochen scharf, der Bildschirm reagiert schneller, und die Navigation arbeitet ohne Aussetzer und mit hoher Präzision. Verglichen mit unseren Erfahrungen mit Uconnect 4 im ebenfalls noch recht neuen Charger Redeye ist dieses System eine Offenbarung.

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In erster Linie potent

Das größte Verkaufsargument des Dodge Durango SRT Hellcat ist aber ganz sicher der Berserker in seinem Motorraum. Der aufgeladene 6,2-Liter-V8 ist aus dem Charger, Challenger, Ram TRX und Jeep Trackhawk bestens bekannt. Hier leistet der Kompressormotor 717 PS und 875 Nm Drehmoment. Per 8-Gang-Automatik geht die Kraft grundsätzlich an alle vier Räder. Das bietet in Sachen Beschleunigung immense Vorteile. Trotz eines Mehrgewichts von gut 500 Kilo beschleunigt er genauso schnell von 0-60 mph (0-96 km/h) wie der heckgetriebene Charger Hellcat - in hanebüchenen 3,5 Sekunden.

Um die Probe aufs Exempel zu machen, schickte Dodge uns auf die Straßen des ländlichen North Carolina. Dort gibt es viele Ampeln mit langen, leeren Geraden dazwischen, wo man den Durango Hellcat seinem Zweck am besten zuführen kann. Alles natürlich stets im Rahmen des Erlaubten. Klaro, oder? Bereits hier zeigt sich ganz gut, dass der Ober-Durango weit mehr ist, als ein schnell zusammengeschustertes Muscle Car auf Stelzen.

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Der aufgeladene V8 leitet die Kraft - wenig überraschend - mühelos an alle vier Räder. Positiv erscheint hier auch, dass das gleiche Adaptivfahrwerk, welches uns bereits im Charger Hellcat Redeye so gut gefiel, auch im Durango zum Einsatz kommt. Dieses Setup trägt definitiv dazu bei, den massiven Durango relativ flach und leicht handlebar durch die Kurve zu bringen, während die superbreiten (optionalen) Sommerreifen währenddessen für relativ viel Vertrauen sorgen.

Unser einziges wirkliches Problem ist die elektrische Servolenkung. Es handelt sich um das gleiche Setup wie beim Charger Hellcat und Redeye. Dort funktioniert es auch, aber hier ist eine gewisse Gefühllosigkeit nicht wegzudiskutieren. Selbst in der aggressivsten Fahrstufe, dem Track-Modus, fühlt sich die Lenkung überunterstützt an und es mangelt ihr an Rückmeldung. Das macht es schwierig zu entziffern, was der Durango gerade vorhat.

Wenn Sie nicht unbedingt im vollen Angriffsmodus unterwegs sind, gibt der Durango den absolut gelassenen und komfortablen Alltagsbegleiter. Lassen Sie ihn einfach im Street Mode und er wird sich nicht rauhbeiniger anfühlen als jedes andere Siebensitzer-SUV. Die Gasannahme ist linear, geschmeidig und wirklich nicht so fuchsteufelswild, wie es der aufgeladene V8 vermuten lässt.

Beim normalen Dahincruisen stört auch die superleichte Lenkung nicht wirklich und die adaptive Federung saugt alle Straßenschäden geschmeidig weg. Die ziemlich niederquerschnittigen Pirelli P Zeros erzeugen relativ laute Abrollgeräusche, aber alles in allem kann man mit dem gebotenen Level an Komfort mehr als gut leben.

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Auf dem Track ausbaufähig

Natürlich kann die öffentliche Straße nur einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, wozu der Durango Hellcat in der Lage ist. Wirklich spannend wird es mit einem Performance-SUV wie diesem ja erst - so dumm das klingen mag - auf einer abgesperrten Strecke. Diese kredenzte uns Dodge mit dem Carolina Motorsports Park, einfach, um mal herauszufinden, was dieses Trumm leisten kann, wenn man die Fesseln komplett löst.

Also erstmal alle Einstellungen auf "Track" (im Infotainment über den Performance Pages-Screen) und auf der ersten langen Gerade den Fuß voll auf den Boden.Das hier ist definitiv ein schnelles Auto, nicht nur ein schnelles SUV. Speziell im Track-Modus macht der famose Achtzylinder überhaupt keine Gefangenen mehr und bringt den Durango beängstigend schnell in dreistellige Geschwindigkeitsbereiche (bei uns also auf mehr als 160 km/h).

Die scharfe Rechts am Ende der langen Geraden offenbart dann recht eindrucksvoll die Power der riesigen Sechs-Kolben-Brembo-Stopper. Sie halten die Fuhre - zumindest, wenn die Temperaturen noch stimmen - souverän und dramafrei in Zaum.

Das hier ist ein schnelles Auto, nicht nur ein schnelles SUV.

Trotz all der Performance-Upgrades macht sich die monumentale Masse des Durango auf der Rennstrecke letztlich aber doch recht deutlich bemerkbar. Dass es hier drin ordentlich wankt und schwankt und es zu teils recht einschüchternden Karosseriebewegungen kommt, ist nicht von der Hand zu weisen. Die zu leichte, etwas ungenaue Lenkung macht auf dem Track natürlich auch nicht plötzlich einen besseren Eindruck.

Aber wir gehen jetzt mal stark davon aus, dass die meisten von Ihnen ihren Durango Hellcat sowieso nicht auf die Rennstrecke mitnehmen würden. Und für die wenigen mutigen Seelen, die es trotzdem tun wollen - er ist weit davon entfernt, hier völlig zusammenzubrechen. Ein bisschen Wahnsinn auf dem Fahrersitz hilft aber ungemein.

Dieses Auto wurde in erster Linie für absurde Performance auf der Straße gebaut. Und bei allen Kompromissen, die eine derartige Konstruktion nun mal mit sich bringt, macht der grandiose Hellcat-Motor diesen Crossover im alltäglichen Betrieb noch immer zu einem extrem unterhaltsamen Gefährt.

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Nach einem Jahr ist Schluss

Anders als bei allen bisherigen Hellcats ist es beim Durango bereits nach einem Jahr wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Aufgrund der strengeren Emissionsnormen, die im Jahr 2022 eingeführt werden, wird Dodge den Durango Hellcat laut eigenen Angaben nur für das Modelljahr 2021 produzieren. Wenn Sie einen haben wollen, sollten Sie also schnell handeln.

In den USA startet das Vergnügen übrigens bei 80.995 Dollar (etwa 66.800 Euro ohne Steuern). Das ist ein ziemliches Schnäppchen im Vergleich zum Jeep Grand Cherokee Trackhawk, für den mindestens 87.670 Dollar aufgerufen werden. Und der Preisunterschied zu vergleichbaren Luxus-Angeboten aus heimischen Gefilden ist nahezu grotesk. Der Mercedes-AMG GLS 63 kostet in den Staaten ab 132.100 Dollar, der BMW Alpina XB7 ab 141.300 Dollar. Beide liefern obendrein über 100 PS weniger als der Durango Hellcat.

Auch wenn selbiger sicher nicht die brutalste SUV-Waffe ist, die wir je auf einer Rennstrecke bewegen durften - auf der Straße bietet er jede Menge unvernünftigen Spaß. Und die Kombi aus Hellcat-V8 und den üblichen Fähigkeiten eines Siebensitzers bedeutet im Alltag sowas wie das beste aus zwei Welten. Es bedeutet außerdem, dass Sie all die anderen Eltern an der Ampel in Grund und Boden fahren, während Ihre Kinder auf den Rücksitzen durchgehend jubeln werden.

Durango SRT Hellcat - die Konkurrenten:

  • Alpina XB7
  • Jeep Grand Cherokee Trackhawk
  • Mercedes-AMG GLS 63
Dodge Durango Hellcat (2021) im Test: Sie haben es wirklich getan (2024)

FAQs

How many 2021 Dodge Durango Hellcats were made? ›

The 2021 Durango SRT Hellcat was limited to 3,000 units which is why many owners feel cheated after news of a 2023 version. As part of the Hellcat's last call, the Dodge Durango SRT is returning to dealerships. Initially a limited-run vehicle for 2021, it was a vehicle many owners saw as a future collectible.

Why is the Durango Hellcat discontinued? ›

Why Dodge Is Discontinuing the Hellcat. Government regulations are becoming increasingly strict, making it difficult for automakers to produce cars like the Hellcat. Dodge is investing heavily in electrification to meet these regulations, which means the Hellcat will have to make way for a battery-powered Challenger.

How many miles per gallon does a 2021 Durango Hellcat get? ›

The EPA estimates the 2021 Durango SRT Hellcat will earn a measly 12 mpg in the city and a not-so-impressive 17 mpg on the highway.

How many Hellcat Durangos are there in the world? ›

The Durango was available from Dodge with the Hellcat driveline only in the 2021 model year originally, and around 3,000 of them were built with the 710 horsepower driveline, advertised as the quickest SUV in the world.

How rare is the Durango Hellcat? ›

The 2023 Dodge Durango SRT Hellcat Overview

Initially limited to 2,000 units in 2021, it seems Dodge underestimated the appeal of a 710-horsepower supercharged V-8 packed into the automotive equivalent of a dad bod.

What is the difference between the Durango Hellcat and the SRT? ›

Meanwhile, the SRT Hellcat packs even more power under its hood: 707 horsepower and 645 lb-ft of torque courtesy of its supercharged 6.2L HEMI V8 engine. With such immense power, it's no surprise that this beast can sprint from 0 to 60 mph in just 3.5 seconds – nearly a second faster than the regular Durango SRT!

How many Durango Hellcats made? ›

Legacy of the Durango Hellcat

Despite the $82,490 price tag, the Dodge Durango SRT Hellcat sold out in just two months from the order books opening. It was then that the automaker announced that they would increase production by another 1,000 units, bringing the total number of Hellcat's produced to 3,000 units.

How fast is a Hellcat Durango? ›

2023 DODGE DURANGO SRT® HELLCAT

Dominate the streets in America's fastest, most capable three-row gas SUV 1, equipped with a jaw-dropping 710 horsepower and a top speed of 180 mph.

Will there be a 2024 Hellcat Durango? ›

The price of the 2024 Dodge Durango SRT Hellcat starts at $103,590 and goes up to $108,795 depending on the trim and options. The Durango SRT Hellcat isn't cheap, but its limited production volume and brazen personality ensure no example goes unclaimed.

How big is the gas tank on a Dodge Durango Hellcat? ›

24.6 gal

How long do Hellcats last mileage? ›

Any motor today should do 200k easily with proper maintenance, including hellcats. If you run it hard, then maintain it hard (i.e. more frequently, more intensively).

How many stolen Hellcats are there? ›

Data from the Highway Loss Data Institute (HLDI) – a US non-profit research organisation – revealed there were 6128 Dodge Charger SRT Hellcat theft claims from 2020 through to the end of 2022, reported by online publication TheDrive.com.

What is the lawsuit on the Dodge Durango? ›

Okay, technically, the lawsuit alleges that Dodge used "false and deceptive advertising and marketing" back in 2020 when it told potential buyers that the 2021 Durango Hellcat would see the only year of production but then reversed course in late 2022 when it announced the 2023 Durango Hellcat with nearly identical ...

What is the last year of the Durango Hellcat? ›

But in its press release, Dodge does say the Last Call treatment will eventually come to the Durango Hellcat, which still lives for 2024 with 710 hp in stock trim. Moreover, Dodge confirmed that Last Call trims will exist for the 2025 model year as well.

How many Durango Hellcats were built? ›

In 2021, Dodge built 3,000 Durango Hellcats, making each one an exclusive muscle truck that owners thought would become instant collectors' items. Then, in 2022, Dodge re-released the Durango Hellcat for the 2023 model year despite saying previously that it wouldn't build any more.

How many Hellcats were made in total? ›

But it's safe to assume given the insider production estimates that in the neighborhood of 100,000 Hellcat-powered Challengers, Chargers, Durangos, TRXs, and Jeep Grand Cherokee Trackhawks have been built over the eight years the supercharged Hemi has been in production.

How many Dodge Durango SRT 392 were made? ›

Production of the all-wheel-drive 2024 Dodge Durango SRT 392 AlcHEMI will be limited to a run of up to 1,000 units, with a planned 250 each of four available exterior colors: Diamond Black, Destroyer Gray, Vapor Gray and White Knuckle.

Are they making a 2024 Durango Hellcat? ›

The Dodge Durango SRT Hellcat Lives on for 2024

Both SRT SUV trims will continue production despite the Charger and Challenger's scheduled demise. The Mopar family is losing a few members at the end of this year, with the gasoline-powered Dodge Charger and Dodge Challenge set to leave production.

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Author: Jeremiah Abshire

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